Dynamische Stromtarife
Kategorie: Photovoltaik
30. Januar 2025
Manfred Krause

Dynamische Stromtarife: Neue Chancen für Haushalte und Unternehmen ab 2025

Ab Januar 2025 beginnt eine neue Ära im deutschen Strommarkt: Alle Stromversorger sind verpflichtet, dynamische Stromtarife anzubieten. Diese Tarife spiegeln die Schwankungen der Strompreise im Tagesverlauf wider, die durch Angebot und Nachfrage an der Strombörse entstehen. Wer seinen Stromverbrauch gezielt steuert, kann von günstigeren Preisen profitieren. Doch was bedeutet das konkret für Privathaushalte und Unternehmen? Welche Vorteile bieten dynamische Tarife, und wo liegen die Herausforderungen?

Dynamische Stromtarife 2025

 

Was sind dynamische Stromtarife?

Dynamische Stromtarife passen sich an die aktuellen Strompreise an der Börse an. Die Preise schwanken je nach Tageszeit, Wetter und Verfügbarkeit erneuerbarer Energien. Mittags, wenn viel Solarstrom ins Netz eingespeist wird, sind die Preise oft niedrig. Abends, wenn der Verbrauch steigt und weniger erneuerbare Energie zur Verfügung steht, werden die Preise teurer.

Das bedeutet, dass Verbraucher ihren Strom besonders dann nutzen sollten, wenn er günstig ist. Unternehmen mit flexiblen Produktionszeiten oder hohen Energieverbräuchen können so ebenfalls erhebliche Einsparungen erzielen.

 

Smart Meter als Voraussetzung für dynamische Tarife

Stromzaehlerkonfiguration bei PV-Anlage und Wärmepumpe
Um einen dynamischen Tarif nutzen zu können, ist ein intelligentes Messsystem (Smart Meter) erforderlich. Diese Technologie ermöglicht es, den Stromverbrauch in Echtzeit zu erfassen und den Tarif automatisch an die aktuellen Marktpreise anzupassen.

Vorteile von Smart Metern:

• Transparente Übersicht über den eigenen Stromverbrauch
• Möglichkeit, gezielt günstige Zeitfenster zu nutzen
• Basis für die Automatisierung von energieintensiven Prozessen

Viele Stromanbieter stellen Apps bereit, mit denen der Stromverbrauch analysiert und gesteuert werden kann. Besonders für Unternehmen mit hoher Energienachfrage kann diese Technologie eine strategische Möglichkeit sein, um Stromkosten zu senken.

 

Wie Verbraucher und Unternehmen mit dynamischen Tarifen sparen können

Untersuchungen zeigen, dass bis zu 60 % des Stromverbrauchs eines Haushalts oder Unternehmens auf günstigere Zeiten verlagert werden können. Selbst wenn der Gesamtverbrauch leicht steigt, sind durch eine geschickte Steuerung erhebliche Einsparungen möglich.

Die aktuellen Marktpreise verdeutlichen das Potenzial:

• Durchschnittlicher Haushaltsstrompreis: 35 bis 30 Cent pro kWh
• Neukundenpreise: durchschnittlich 25 Cent pro kWh
• Strombörsenpreise: rund 10 Cent pro kWh

Dynamische Stromtarife - Sparpotenziale entdecken
Wer seinen Verbrauch flexibel anpasst, kann deutlich von den günstigeren Zeiten profitieren. Unternehmen, die energieintensive Maschinen betreiben, können beispielsweise Prozesse in die Nachtstunden oder auf Zeiten mit hoher Einspeisung erneuerbarer Energien verlegen.

 

Vorteile für Photovoltaikanlagen und Batteriespeicher: Noch mehr Unabhängigkeit durch Eigenstromnutzung

Besonders lohnenswert werden dynamische Tarife für Haushalte und Unternehmen mit einer eigenen Photovoltaikanlage. Da die Einspeisevergütung für Solarstrom in den letzten Jahren gesunken ist, lohnt es sich zunehmend, den selbst erzeugten Strom direkt zu nutzen oder zu speichern.

So profitieren Photovoltaik-Besitzer von dynamischen Tarifen:

• Direkte Eigenverbrauchsoptimierung: Strom wird genutzt, wenn die Sonne scheint.
• Batteriespeicher als Flexibilitäts-Booster: Überschüssiger Solarstrom wird gespeichert und kann in teuren Zeitfenstern genutzt werden.
• Intelligente Steuerung: Smarte Energiemanagementsysteme steuern Waschmaschinen, Wärmepumpen oder E-Autos nach Strompreisen.

Ein Batteriespeicher in Kombination mit einem dynamischen Tarif bietet die Möglichkeit, günstigen Strom aus dem Netz oder aus der eigenen PV-Anlage zu speichern und später zu nutzen, wenn die Preise steigen. Das reduziert nicht nur die Stromkosten, sondern steigert auch die Unabhängigkeit vom Stromversorger.

Für Unternehmen mit hohen Stromverbräuchen, etwa in der Produktion oder Kühlung, kann ein PV-System mit Speicher eine langfristige Investition in niedrigere Energiekosten und eine nachhaltige Stromversorgung sein.

 

Dynamische Tarife als Treiber der Energiewende

Dynamische Tarife sind nicht nur wirtschaftlich interessant, sondern auch ein entscheidender Baustein der Energiewende. Im Jahr 2022 erzeugten deutsche Kraftwerke 500.800 Gigawattstunden mehr Strom, als tatsächlich benötigt wurde. Dies führte zu Entschädigungszahlungen von 807 Millionen Euro an Netzbetreiber, eine Belastung, die letztlich alle Verbraucher tragen.

Durch eine bessere Steuerung des Stromverbrauchs lassen sich solche Kosten reduzieren. Wenn Haushalte und Unternehmen ihren Energiebedarf an das tatsächliche Angebot anpassen, kann überschüssiger Strom sinnvoll genutzt werden. Das senkt die Netzentgelte und macht erneuerbare Energien wirtschaftlich attraktiver.

Gerade durch die Kombination von Photovoltaikanlagen, Batteriespeichern und Smart Metern können Unternehmen und private Haushalte gezielt auf günstige Preise reagieren. So lässt sich die eigene Stromrechnung optimieren und gleichzeitig ein Beitrag zur Netzstabilität und CO₂-Reduzierung leisten.

 

Fehlende Aufklärung: 19 Millionen Haushalte nicht vorbereitet

Dynamische Stromtarife: Deutschland ist nicht vorbereitet
Eine aktuelle Umfrage des Verbraucherzentrale Bundesverbands (vzbv) zeigt, dass 81 Prozent der Haushalte sich schlecht oder gar nicht über dynamische Stromtarife informiert fühlen. Mehr als die Hälfte hat noch nie von ihnen gehört. Auch viele Unternehmer sind unsicher, ob und wie sich ein solcher Tarif für ihren Betrieb lohnt.
Die größten Herausforderungen sind:

• Mangelnde Transparenz bei den Tarifstrukturen
• Schwierige Vergleichbarkeit unterschiedlicher Anbieter
• Unsicherheit über mögliche Preisschwankungen

Der vzbv fordert daher eine bessere Aufklärung und klare Mindeststandards für dynamische Tarife. Gerade für Unternehmen ist es wichtig, die Preisbestandteile und Kostenrisiken genau zu verstehen, um fundierte Entscheidungen treffen zu können.

 

Absicherung gegen Preisschwankungen als Lösungsansatz

Ein häufiges Argument gegen dynamische Tarife ist die Unsicherheit bei den Preisen. Während der Energiekrise erreichten die Strompreise an den Börsen Rekordhöhen, was bei vielen Verbrauchern und Unternehmen zu Skepsis führt.
Laut einer Umfrage würden 72 Prozent der Befragten eher einen dynamischen Tarif nutzen, wenn es eine Absicherung gegen extreme Preisschwankungen gibt. Einige Anbieter integrieren bereits Preisobergrenzen oder hybride Tarife, bei denen nur ein Teil des Verbrauchs an die dynamischen Preise gekoppelt ist.

Für wen lohnt sich ein dynamischer Stromtarif?
Ob ein dynamischer Tarif die richtige Wahl ist, hängt von mehreren Faktoren ab.

Besonders vorteilhaft für:

• Haushalte mit Smart Meter und flexiblen Verbrauchsgewohnheiten
• Unternehmen mit hohem Stromverbrauch und der Möglichkeit, Prozesse zu verlagern
• Besitzer von Photovoltaikanlagen oder Batteriespeichern
• Elektroauto-Besitzer, die ihr Fahrzeug gezielt zu günstigen Zeiten laden können

Weniger geeignet für:

• Haushalte mit konstantem, schwer verschiebbarem Stromverbrauch
• Unternehmen, die keine Flexibilität in ihrem Energiebedarf haben
• erbraucher ohne Smart Meter oder stabile Internetverbindung

 

Dynamische Tarife als Schlüssel zur Zukunft

Dynamische Stromtarife bieten sowohl für private Haushalte als auch für Unternehmen erhebliche Chancen. Wer seinen Verbrauch flexibel anpasst, kann nicht nur Kosten sparen, sondern auch aktiv zur Energiewende beitragen.

Wer bereits über eine Photovoltaikanlage oder einen Batteriespeicher verfügt, kann durch die Kombination mit dynamischen Tarifen die Eigenverbrauchsquote maximieren und den Netzstrombezug weiter optimieren. Langfristig sind dynamische Tarife ein wichtiger Schritt hin zu einer nachhaltigen und kosteneffizienten Energieversorgung.

In unserem neuesten YouTube-Video nochmal alle Details auf einen Blick:

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